Biologische Zahnheilkunde - Einzelthemen
 

Schmerzen nach Kronen und Brücken
Nach dem Abschleifen oder Einsetzen

 

Es ist eines der grossen Probleme der Zahnmedizin. Ein Patient hat eine Lücke, da ein Zahn aus welchen Gründen auch immer gezogen werden musste.
Um wieder die volle Kaufähigkeit im Seitenzahngebiet oder aus kosmetischen Gründen die unschöne Lücke im Frontzahn-Gebiet zu schliessen, empfiehlt der Zahnarzt eine Brücke.
Das bedeutet, die beiden Nachbarzähne müssen abgeschliffen werden und jeweils eine Krone bekommen, die dann durch das Brückenglied verbunden werden. Das Brückenglied ist dann derjenige Bereich, der den fehlenden Zahn ersetzt.
Nach dem Abschleifen und dem Aufsetzen eines Provisoriums verspürt der Patient einige Beschwerden, aber der Zahnarzt beruhigt, dies sei normal.
Schliesslich kommt der grosse Moment: Die Lücke soll durch die fertige Brücke geschlossen werden.
Die Brücke, nehmen wir an im unteren Seitenzahnbereich, wird eingesetzt, nachdem die beschliffenen Zähne gereinigt wurden. Der Zahnarzt korrigiert noch ein wenig die Höhe, bis der Patient zufrieden ist.
Zu Hause angekommen, wartet der Patient ein wenig, bis er das erstemal mit der neuen Brücke isst.
Er spürt ein unangenehmes Gefühl beim Kauen, einen Druck, und auch bei heissen Getränken oder Speisen schmerzt es.
Bei einem Kontrolltermin schleift der Zahnarzt die Höhe noch etwas ein. Aber zu Hause angekommen, sind die Symptome noch immer vorhanden.
Auch nach vier Wochen spürt der Patient die Beschwerden bei Kaudruck noch immer und die Kälte- und Hitze-Empfindlichkeit hat sich nicht gegeben.
Der Zahnarzt schlägt nun dem Patienten vor, falls die Beschwerden gar nicht verschwinden, den oder die Zähne mit einer Wurzelbehandlung zu versehen. Das heisst, die Zähne, die einst lebendig waren, sollen nunmehr abgetötet werden, um es einmal drastisch zu formulieren. War das Sinn der ganzen Behandlung?
Was ist hier passiert?


Abb. 1 Gesunder Zahn

Wir schauen uns einmal die Skizzen an. Die Abbildung 1 zeigt im Inneren die gesunde Zahnpulpa, im Volksmund auch Nerv genannt.
Auf dem nächsten Bild (Abb. 2) sieht man, schematisch dargestellt, wie der Zahn für eine Krone abgeschliffen wurde. Damit die Krone aufgesetzt werden kann, muss der Zahn eine konische Form erhalten.
Abbildung 3 zeigt nunmehr schematisch an dem präparierten Zahn, wie aus dem Inneren, der Zahnpulpa, feine Zellfortsätze herauskommen, die das Dentin, die unter


Abb. 2 Abgeschliffener Zahn

dem Schmelz liegende Zone, versorgen.
Wird nunmehr beim Abschleifen zu schnell geschliffen oder der Bohrer erhitzt sich, so werden diese Zellfortsätze mehr oder weniger beschädigt. Es handelt sich schliesslich um eine Wunde, um eine Dentin-Wunde. Kommt jetzt noch die Belastung durch ungeeignete Materialien (Desinfektionsmittel, Abdruckmittel, aushärtende Kunststoffe oder Zement) hinzu, dann kann die Wunde (auch Bakterien aus dem Mund


Abb. 3 Zahn mit Odontoblasten

können eine Rolle spielen) und damit die gesamte Zahnpulpa Schaden nehmen (Abb. 4).
In vielen Fällen ist es "nur" eine chronische Pulpitis. Ist der Schaden sehr hoch, dann kann sich die Pulpa entzünden (eine akute Pulpitis !) und der Patient klagt über Beschwerden. Oder die Zahnpulpa zerfällt, dann nennen wir es eine gangränöse Pulpa.
Dies ist häufiger als man gemeinhin annimmt.


Abb. 4 Gereizter oder entzündeter Zahn

Einen besonders dramatischen Fall erlebte ich im Jahr 2004.
Bei einer Patientin, ca 42 Jahre alt, waren in einer (!) Sitzung insgesamt 14 Zähne im Oberkiefer und 8 Zähne im Unterkiefer abgeschliffen worden.
Schon mit den Provisorien hatte die Patientin furchtbare Schmerzen. (s. auch unten !)
Als sie bei mir in die Praxis kam, zeigten sich im Test sämtliche beschliffenen Zähne stark geschädigt. Sie wiesen alle eine chronische Pulpitis auf, auf die sich zusätzlich eine akute Pulpitis und zum Teil sogar eine gangränöse Pulpa aufgepfropft hatte. Die Patientin hatte nur noch Schmerzen und gab an, überhaupt keine Lebensqualität mehr zu besitzen.
In mühseliger Kleinarbeit ist es uns gelungen, mit ausgetesteten Homöopathika und Organpräparaten die Beschwerden in einen einigermassen erträglichen Zustand zu überführen. Leider war an 5 Zähnen sämtliche Mühe umsonst - sie mussten gezogen werden. So sind nunmehr von den ursprünglich 22 beschliffenen Zähnen noch 17 im Mund. Aber noch immer mit Provisorien versorgt, weil die Gefahr besteht, dass bei erneuten Manipulationen an den erkrankten Zähnen sich der Zustand wieder verschlechtert.
Und: Die Frage nach der Versorgung der entstandenen Lücken steht weiterhin im Raum.
Solche Zustände und Körperverletzungen müssen nicht sein.
Man kann vorbeugen.
Das bedeutet: Vor der Behandlung kann man bereits mit Schüssler-Salzen wie Silicea D 12 und Calcium phosphoricum D 12 die bevorstehenden Massnahmen erleichtern.
Direkt nach dem Abschleifen kann bzw sollte man mit einer Kombination aus Calcium-Hydroxid-Präparaten und Homöopathika und Organpräparaten die Dentin-Wunde versorgen. Bei den weiteren Sitzungen sollte man Organpräparate in Ampullenforn in die Nähe der Zähne in die Schleimhaut injizieren (dies verursacht so gut wie keine Schmerzen) und auf jeden Fall vor dem Einsetzen die Prozedur wie beim ersten Mal wiederholen.
Früher kam es häufig durch falsch angemischten Zement (Säureüberschuss) zu Beschwerden. Da heute die Zemente in Kapselform vorliegen, ist die gefahr nicht mehr so aktuell.
In jedem Fall hat sich bewährt, die Kronen oder Brücken erst einmal provisorisch einzusetzen und ca 14 Tage tragen zu lassen. Das wirkt beruhigend auf die Zähne.

Wie sehen die Beschwerden / Schmerzen in der Regel aus?
1. Akute Schmerzen (Zahnschmerzen eben!)

2. Der Patient kann nicht darauf kauen
3. Harte Nahrungsmittel verursachen einen durchdringenden Schmerz
4. Schmerzen bei kalten, aber besonders bei heissen Getränken


Literatur

Volkmer, D. Herd, Focus, Störfeld - Beiträge zu einem brennenden Thema, Verlag Books on Demand, 2005

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