Ein besonders krasser Fall und ein zweiter, weniger dramatischer
veranlassen mich, ein Thema wieder einmal aufzugreifen, das
ich zwar in ähnlicher Form vor einigen Jahren bereits abgehandelt
habe, das aber immer wieder und immer noch aktuell zu sein scheint.
Es handelte sich um eine ca 50-jährige Patientin. Da die
alten Frontzahnkronen optisch nicht mehr so vorteilhaft waren,
schlug ihr die Zahnärztin vor, neue Kronen anzufertigen,
und zwar ingesamt sieben Metallkeramikkronen von 13 - 24. Einer
der Zähne, der Zahn 12, war bereits mit einer Wurzelfüllung
versehen.
Die Patientin hatte von Geburt an nur eine Niere und hatte eine
beidseitige Hüftdysplasie, was ihr das Laufen deutlich
erschwerte. Diese beiden Fakten sind für die Beurteilung
der zahnärztlichen Behandlung außerordentlich wichtig.
Nach dem Beschleifen der Zähne verspürte die Patientin
ständige Beschwerden, worauf ihr die Zahnärztin vor
dem Eingliedern die restlichen sechs, bis dato vitalen Zähne
ebenfalls mit einer Wurzelbehandlung versah. Jetzt also waren
es insgesamt sieben (!!) avitale Zähne.
Seitdem fühlt sich die Patientin müde, unkonzentriert,
energie- und antriebslos. Dies war der Hauptgrund ihres Besuches
bei mir, verbunden mit der Frage, ob diese Zahnbehandlung irgendwie
etwas damit zu tun haben könnte.
Was sich aus schulzahnmedizinischer Sicht als nicht gerade ideal
erweist, ist aus zahnmedizinisch-ganzheitlicher Sicht schlichtweg
eine Katastrophe, fast kann man von Körperverletzung sprechen.
Betrachten wir uns einmal die Resonanzketten, so ergibt sich
daraus die Dramatik dieses Falles.
Die Zähne 13 und 23, ebenfalls 24, weisen einen Zusammenhang
mit dem Leber-Gallenblasen-Meridian auf, der über die Hüften
verläuft. Hier wird also durch die avitalen Zähne
ein negativer Impuls auf die bereits geschädigten Körperorgane
gesetzt.
Aber es wird noch schlimmer: Wie oben angegeben, hat die Patientin
nur eine Niere, die die Aufgabe von zwei Nieren erfüllen
muß. Es gilt also, alles zu vermeiden, was irgendwie diese
eine Niere zusätzlich schädigt. Die vier toten Frontzähne
haben eine resonanzkettenmäßige Wirkung auf den Nieren-Blasen-Meridian.
Der vorher bereits vorhandene avitale Zahn 12 erhält nunmehr
durch die ebenfalls devitalisierten Zähne 11, 21 und 22
eine Verstärkung seines Schädigungspotentials.
Zugegeben, jedem Zahnarzt kann es passieren, daß ein Zahn
nach einer Präparation Schwierigkeiten macht. Auch mir
ist es früher passiert, bevor wir in meiner Praxis nach
Einsicht in die Dinge therapeutische Konsequenzen zogen, worauf
noch einzugehen ist.
Vieles geschah damals aus Unkenntnis. Auch während des
Studiums und auch später hat uns Zahnärzte niemand
auf diese Probleme vorbereitet. So möchte ich die Gelegenheit
nutzen, mich an dieser Stelle bei sämtlichen Patienten
zu entschuldigen, bei denen mir dieser Fehler unterlaufen ist.
Ein zweiter
Fall ist mir aus der jüngsten Vergangenheit noch in Erinnerung.
Es handelte sich um eine 55 Jahre alte Patientin, die im Oberkiefer
sämtliche Zähne überkront und auch im Unterkiefer
einige Kronen-Zähne hatte.
Seitdem hatte sie das Gefühl, nicht mehr die alte zu
sein. Sie klagte über eine verminderte Vitalität,
schlechten Schlaf und geringere Leistungsfähigkeit.
Im Vegatest zeigte sich an sämtlichen Zähnen eine
chronische Pulpitis, teilweise sprachen im Test bei einigen
Zähnen bereits die Testampullen akute Pulpitis an und
zum Teil gangränöse Pulpa.
Aus einer Intuition heraus fragte ich sie, ob sie sich noch
geruchsmäßig an den Tag des Abschleifens erinnern
könne.
Wie aus der Pistole geschossen kam die frappierende Antwort:
"Es roch wie beim Hufschmied!".
In diesem Fall ist die Kühlung unzureichend gewesen.
Die Folgen: Teilweise "verkochte" lebendige Substanz.
Das sind nur zwei Menschen von vielen, die oft nicht den Weg
in eine andere Diagnose-Möglichkeit finden.
Da diese
Seiten nicht nur von Zahnmedizinern gelesen wird, sondern
auch von medizinischen Laien, die sich aber für Details
interessieren, soll kurz auf die Anatomie des Zahnes und die
daraus entstehende Problematik eingegangen werden (s. Abbildung)
Im Inneren des Zahnes liegt die Zahnpulpa, Pulpa dentis, die
die Blutgefäße und den Nerv enthält. Diese
Pulpa ist zugleich ein Bestandteil des ubiqitären Mesenchyms
oder Bindegewebes nach Pischinger.
Daran grenzt nach außen das Dentin und als äußerste
Schicht, gleichermaßen der Schutzwall in den Mund hinein,
der Schmelz, die härteste Substanz des Körpers.
Von der Pulpa aus ziehen in das Dentin feine Kanälchen,
Tubuli genannt, in denen Gewebsfortsätze der Pulpa verlaufen,
die Odontoblasten.
Was geschieht nun beim Abschleifen (wissenschaftlich vornehm
Präparation genannt)?
Um Platz für die Krone, also für das Metall und
die Verblendung, zu schaffen, muß Substanz abgetragen
werden. In der Regel muß man auch tiefere Schichten
einbeziehen. Dabei kommt es zu Verletzungen der organischen
Gewebssubstanz, den Odontoblasten. Arbeitet man nun mit den
Hochgeschwindigkeitsbohrern, der Turbine, so werden durch
den Unterdruck, der durch die hohe Umdrehungsgeschwindigkeit
entsteht, regelrecht Gewebsteile herausgezogen. Die Folge
ist eine chronische Irritation der Zahnpulpa, eine akute Pulpitis
oder gar ein Zerfall der gesamten Pulpa, das letztere bedeutet,
die Pulpa stirbt ab. Darauf hat Dr. R. Türk aus Bad Pyrmont
schon vor längerer Zeit hingewiesen.
Symptome
Das Symptomen-Spektrum kann sehr weit sein. Folgende Möglichkeiten
bestehen:
1. Der Patient kann auf der neuen Krone / Brücke nicht
kauen, es schmerzt. Dies ist eines der häufigsten Symptome.
2. Es bestehen Dauerbeschwerden oder Schmerzen
3. Es kommt zu einer akuten Entzündung mit akuten Beschwerden
4. Es gibt keine Reaktionen. Entweder hat der Patient das
Ganze verkraftet oder der Zahn ist reaktionslos abgestorben
Diagnose
Die Schulzahnmedizin hat außer der wenig zuverlässigen
Vitalitätsprobe mit dem Kältespray wenig zu bieten.
Wer jedoch gelernt hat, Röntgenbilder auch unter einem
anderen Aspekt zu interpretieren, der kann besonders bei Kronen,
die schon lange im Mund sind, einiges erkennen. Die Pulpa
zeichnet sich durch eine fast messerscharfe Abgrenzung aus,
die deutlich von den gesunden Nachbarzähnen abweicht,
die einen mehr weicheren Übergang von der Pulpa zum Dentin
aufweisen.
Weitere Diagnosemöglichkeiten bietet die Elektroakupunktur
nach Voll oder das Vegatest - Verfahren, bei denen man mit
geeigneten Testampullen den Zustand der Einzelzähne überprüfen
kann.
Für das Vegatest wurde von mir zur Ermittlung der Gesamtbelastung
eine quantitaive Testmöglichkeit herausgearbeitet.
Für die Vegatest - Anwender soll diese Methode kurz umrissen
werden:
Ermittlung des Biologischen Index. Die höchste Stufe
in der Wabe belassen. Alsdann Filtern über die Testampullen
chronische Pulpitis D 10 Staufen-Pharma.. Die Anzahl von Ampullen
chronische Pulpitis, die den Zeigerwert wieder auf 100 bringt,
stellt die Quantitaive Belastung dar.
Warum ist wichtig?
Jeder chronische Prozess im Körper bindet Abwehrkräfte,
da der Organismus ihn in Schach halten muß, um einmal
ein Wort aus dem Militärwesen zu gebrauchen. Das gilt
auch für eine chronisch irritierte Pulpa.
Je mehr Zähne mit chronischer Pulpitis also vorhanden
sind, desto mehr Einfluß kann dies auf die Vis vitalis,
die Lebensenergie haben.
Es gilt einen weiteren wichtigen Faktor zu erwähnen,
der nicht außer Acht gelassen werden darf.
Wie bereits an dem ersten Fall beschrieben, muß das
Augenmerk auch auf die Resonanzketten gerichtet werden. Ein
Zahn, der mit einem erkrankten Organ korreliert, wird eher
Schaden nehmen und nicht so widerstandsfähig sein als
ein anderer, der gesunde Organe als "Partner" in
seinem Körperumfeld aufweist.
Therapie
Generell gilt: Je länger ein Zustand dieser Art vorhanden
ist, desto schwieriger ist die Behandlung. Oft ist keine Besserung
mehr möglich.
Ebenfalls kann gesagt werden, daß Zähne, bei denen
die Testampullen gangränöse Pulpa ansprechen und
die zudem die weiter oben beschriebenen röntgenologischen
Veränderungen aufweisen, kaum noch vital erhalten werden
können.
Die Konsequenzen sind dann oft Wurzelbehandlungen als fauler
Kompromiß, besonders bei den Molaren, bei denen eine
perfekte Füllung nur mit hohem Aufwand und hohen Kosten
möglich ist. Es gibt Endodontie-Spezialisten, die den
Patienten Versprechungen machen und zutiefst beleidigt sind,
wenn diese Zähne dann wegen fortbestehender Beschwerden
trotzdem extrahiert werden müssen. Diese "Spezialisten"
sind oft durch ihr kleines Arbeitsumfeld so einseitig geworden,
daß sie von Resonanzketten und ähnlichem nichts
verstehen bzw nicht bereit sind, diese Aspekte in ihre mechanische
Tätigkeit einzugliedern.
Eine Therapie ist im Anfangsstadium oder in leichteren Fällen
mit der Homöopathie, vor allem mit Organpräparaten
der Firmen Wala und Heel möglich.
Die vielfach durchgeührten zahnärztlichen Versuche,
durch Ein- und Abschleifmaßnahmen den Zustand zu verbessern,
sind meistens fruchtlos.
Prophylaxe
Die mit Abstand sicherste Methode ist die Prophylaxe, d.h.
es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.
Das erfordert zwar ein wenig mehr Zeit, aber diese Zeitinvestition
ist lohnenswert, da sie frustrierende zusätzliche und
meist ergebnislose Sitzungen erspart. Im Klartext: Fünf
bis zehn Minuten zur rechten Zeit ersparen unter Umständen
Stunden von nicht notwendiger und zudem unbezahlter Nacharbeit.
Eines muß in aller Deutlichkeit herausdestilliert werden:
Jede Abschleifmaßnahme ist ein Eingriff in die lebendige
Substanz und setzt immer einen Schaden. Es kommt daher auf
das Ausmaß an, das aber jeder Zahnarzt reduzieren kann.
Eine der Voraussetzungen für einen Minimal-Schaden ist
die Vermeidung der hochtourigen Turbine in den tieferen Zahnbereichen
des Dentins.
Zusätzlich kann man an den Terminen der Präparation
Injektionen mit biologischen Präparaten durchführen
bzw mit Touchierungsmaßnahmen die Pulpa sedierend behandeln.
Der interessierte Leser kann im Internet unter www.bio-net.de
auf der Seite Aktuell unter Zahnmedizin weitere Details und
praktische Tips abrufen.
Wir leben
in einer Gesellschaft, die eine dentale Situation wie bei
einem griechischen Fischer oder einem marokkanischen Händler
nicht mehr so ohne weiteres akzeptiert.
Was in der Nachkriegszeit noch oft anzutreffen war, ist heute
verpönt.
Das berufliche Fortkommen dürfte ebenfalls in vielen,
ja in den meisten Berufen deutlich eingeschränkt sein.
Lücken im sichtbaren Bereich sind heute ein Makel, der
nicht sein muß. Wenn daher Umstände im Leben eines
Menschen wie Unfälle oder notwendige Extraktionen einen
Zustand herbeiführen, der Zahnlücken herbeiführt,
dann liegt es an der Kunst und dem biologischen Wissen des
Zahnarztes, daß die Folgemaßnahmen nicht zu weiteren
negativen Beeinflussungen des Menschen führen, der sich
bei ihm vertrauens- und hoffnungsvoll zur Behandlung einfindet.
Literatur
Volkmer, D. Homöopathie und Phytotherapie in der zahnärztlichen
Praxis - Hier finden Sie ausführliche Tips und Anregungen
um diese Probleme zu vermeiden >>>
(siehe auch rechts oben)
Volkmer, D. Homöopathie und Zahn-Heilkunde >>>
Volkmer, D. Herd, Focus, Störfeld - Beiträge zu
einem brennenden Thema, Verlag Books on Demand, 2005 >>>
Unter
der Rubrik "Schmerzen nach Kronen und Brücken"
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