Eisenvorkommen im Körper
Das meiste Eisen findet man in den Erythrocyten, den roten Blutkörperchen. Der rote Blutfarbstoff, das Hämoglobin - ein komplexes Eiweiss-Molekül, enthält ein zentrales zweiwertiges Eisenatom. Dieses Molekül ist bekanntlich für den Sauerstoff-Transport und damit für die Versorgung der Zellen von immenser Bedeutung. Neben dem Vorkommen im Hämoglobin findet man Eisen im Myoglobin, in Katalasen und Cytochromen.
Die Haupt-Gesamtverteilung sieht ungefähr so aus: Hämoglobin ca 71 %, Myoglobin (Muskleiweiss zur Sauerstoffspeicherung) ca 10-12 % und Ferritin (Speichereiweiß für Eisen) ca 10-15 %.
Die Gesamtmenge Eisen beträgt bei einem gesunden Durchschnittserwachsenen ca 3.5 - 5 g.

Eisenmangel kann zu folgenden Symptomen führen
1. Müdigkeit (trotz ausreichenden Schlafs)
2. Burn-out-Syndrom / unerklärliche Leistungsminderung
3. Infektanfälligkeit
4. Mundwinkelrhagaden, rissige Mundwinkel
5. Brüchige Fingernägel (meist liegt zusätzlich ein Calcium- und Silicea-Mangel vor)
6. Haar-Probleme / Haarausfall
7. Blasse Gesichtsfarbe / Augeninnenwinkel bläulich verfärbt

Eisenzufuhr in der Ernährung
Die für den erwachsenen Menschen notwendige tägliche Eisenmenge beträgt im Normalfall rund 15 Milligramm. In folgenden Lebens- und Nahrungsmitteln ist Eisen enthalten:
1. Haferflocken
2. Spinat (allerdings nicht in den früher fälschlich angenommenen Mengen - viele Kinder
haben deswegen eine Aversion gegen Spinat entwickelt, da man sie zum Essen von Spinat
regelrecht nötigte
3. Schwarzwurzel
4. Hülsenfrüchte
5. Rindfleisch roh und gegart

Ursachen für Eisenmangel
Wenn Zufuhr und Verbrauch nicht übereinstimmen, kommt es zu einem Eisenmangel.
Folgende Faktoren können bei einem Eisenmangel in Frage kommen:
1. Operationen mit hohem Blutverlust, ebenso Unfälle. Desgleichen sollte man nach einer Blutspende über zusätzliche Eisenzufuhr nachdenken.
2. Weibliche Patienten im gebärfähigen Alter haben durch die Menstruation stets einen hohen Blut- und Eisenverlust. Auch nach einer Geburt sollte der Eisenspiegel überprüft werden.
3. Eine einseitige Ernährung kann ebenfalls zu einem Eisenmangel führen.
4. Bei intensiver und anstrengender sportlicher Tätigkeit mit hohem Sauerstoffverbrauch kann zu Eisenmangel kommen.

Diagnose des Eisenmangels
Blutuntersuchungen zeigen einen Mangel an Eisen. So kann beispielsweise der Hämaglobin-Gehalt im Blut und in den Erythrozyten erniedrigt sein.
Neben den klinischen Diagnose-Methoden gibt es die Möglichkeit, einen Eisenbedarf mit den Testmethoden der Elektroakupunktur zu prüfen.
In meiner Praxis kommt dabei das Vegatest - Verfahren zum Einsatz. Die Firma VEGA hat für diese Zwecke einen Mineralstoff-Testatz für das Vegatest-Gerät erstellt.
Gerade in den Zeiten einer ubiquitären Übersäuerung scheint die Prüfung auf einen ausgeglichenen Mineralhaushalt äusserst wichtig.
Eine weitere Methode, die sich gerade beim Eisen gut bewährt hat, ist die Antlitz-Diagnostik, die auf Kurt Hickethier zurückgeht.
In seinem Buch "Sonnerschau" beschreibt er die Anzeichen im Gesicht: Eine gewisse Hohläugigkeit - dieser Eindruck entsteht durch das Schwinden des Fettpolsters der Augenhöhlen. Es zeigt sich besonders intensiv in den inneren Augenwinkeln. Man sieht dort eine dunklere, blauschwarze Färbung, den man für einen Lichtschatten halten könnte. Die natürliche Schattenwirkung ist hier ausgeprägter. Man nennt es die "Ferrum-Bläue".
Gerade bei Kindern kann man es gut beobachten, wenn sie beispielsweise vom Sport kommen oder einen anstrengenden Schultag hinter sich haben.
Mütter, die ich auf diese Merkmale hinweise, bestätigen mir oft, dass sie das zwar gesehen haben, aber nicht zu deuten wussten.

Therapie mit Schüssler-Salzen und / oder Homöopathie
In früherer Zeit haben wir bei Eisenmangel gern die Aktinoplexe der Firma Galmeda eingesetzt, die einen Potenzakkord Ferrum phosphoricum D 3, D 6 und D 12 enthielten und zudem noch Farblicht bestrahlt waren.
Leider gibt es die Firma nicht mehr und die Aktinoplexe sind - wie viele andere bewährte Mittel auch - vom Markt verschwunden.
Heute setze ich die Schüssler-Salze der Fa. Nestmann ein, die auf der Basis von Milchzucker und Kartoffelstärke basieren. Das ist wichtig, da heutzutage viele Menschen auf das Gluten der Weizenstärke allergisch reagieren, das in manchen anderen Schüssler-Salzen enthalten ist.
Sämtliche Schüssler-Salze liegen in der D 6 und der D 12 vor.
Im Normalfall gebe ich bei einem Eisendefizit oder bei Störungen der Eisenverwertung Biochemie Nestmann Nr. 3 Ferrum phosporicum D 12. In besonders ausgeprägten Fällen (Burn-out-Syndrom, CFS) weist der Test auch einmal auf die D 6 hin.
Es ist empfehlenswert, sich einen Testsatz für die Schüssler-Salze zuzulegen.
Nach rund 20 Jahren Erfahrung mit den Schüssler-Salzen möchte ich den Effekt bzw. die Wirkung folgendermassen definieren: Sämtliche Schüssler-Salze wirken nicht so sehr im Sinn einer ausschließlich substantiellen Zufuhr, sondern neben dem materiellen Inhalt, den sie zweifelsohne haben, besteht eine mehr regulative Wirkung auf den gesamten Mineralstoffwechsel des jeweiligen Mittels. In unserem speziellen Fall auf den Eisenstoffwechsel, und zwar dergestalt, dass die Resorption im Mund und im Darm optimiert wird und zugleich Imbalancen ausgeglichen werden.

Therapie mit Eisenpräparaten
Die meisten allopathischen Eisenpräparate werden von den Patienten nicht so gut vertragen. Entweder führt es zur Opstipation oder zu einem schwarz gefärbten Stuhl. Das bedeutet, dass die Resorption im Darm offenbar nicht optimal ist.
Wie bereits oben geschildert, setze ich in der Praxis bis auf wenige Ausnahmen die Schüssler-Salze ein, in diesem Fall Ferrum phosphoricum.
Fast alle jungen Frauen haben ein Defizit, ebenfalls Patienten mit Burn-out-Syndrom, in Rekonvaleszenz-Stadien oder in postoperativen Zuständen. Ferner empfehle ich es Sportlern, bei denen es um Schnelligkeit und Ausdauer geht. Nicht nur vor einem Wettkampf oder einer sonstigen Aktivität, sondern auch während der eigentlichen Anstrengung, sofern er (oder sie) eine Tasche oder ein Behältnis hat, um Tabletten aufzunehmen.

Symbolik des Eisens
Wie in der Überschrift angedeutet, hat jedes Element auch eine symbolische Bedeutung. So besitzt Eisen einen ambivalenten Charakter. Wie ebenfalls oben erwähnt, scheint die erste Verwendung dem Kriegsgott Mars (griechisch: Ares) gewidmet gewesen zu sein. Später kamen wohl die weiteren Verwendungen für friedliche Zwecke hinzu: Gerätschaften für Haushalt und Landwirtschaft.
Die astrologische Deutung verknüpft mit dem Thema Eisen Aggression, Durchsetzung, Energie und Aktivität. Weiterhin die Farbe rot und das Tierkreiszeichen Widder mit seinem Herrscher, dem roten "Kriegsplaneten" Mars. Auch Ärger, Wut und Zorn sind dem Mars untergeordnet.
Neben diversen anderen Zuordnungen ist sicher für den medizinisch-heilkundlichen Bereich die symbolische Korrelation zu folgenden Organen von Interesse:
Es sind einmal die Zähne, mit denen man sich symbolisch durchs Leben beissen muss. Ein zahnloser Prothesenträger dürfte an mancher harten Nuss scheitern.
Im Zahngebiet selbst im Sinn einer Unterstufe sind es die Eckzähne, die das Thema Energie nach aussen demonstrieren. Abgekaute oder abgeknirschte Eckzähne sind für den der Symbolik kundigen Zahnarzt immer ein Hinweis auf eine nicht gelebte oder verdrängte Aggression oder besser Lebensenergie.
Die Gallenblase ist ebenfalls auf der senkrechten Analogie-Kette ein Mars-Symbol. Die Tatsache, dass rund 80 Prozent der entfernten Gallenblasen auf das weibliche Geschlecht fallen, zeigt den etwas schwierigen, von der Gesellschaft bzw. den Männern zurückgedrängten Umgang mit dem Thema Durchsetzung sowie der persönlichen Behauptung im Familien- oder Firmen-Umfeld.
Eine bei einem Mann entfernte Gallenblase lässt immer die Frage entstehen, ob er einen stark dominanten Vater, eine ebensolche Mutter gehabt hat oder zu Hause nur Befehlsempfänger ist.
Der Volksmund in seiner oft kollektiven Weisheit hat diese Dinge schon lange erkannt. Da "läuft jemandem die Galle über" oder (Leber und Galle gehören zusammen) "es ist jemandem eine Laus über die Leber gelaufen".

Abschliessend kann man sagen, dass die einseitige und oberflächlich-technische Betrachtung des Themas Eisen in der orthodoxen Medizin durch eine umfassendere Einbeziehung naturheilkundlicher und wenn es möglich ist, auch symbolischer Aspekte für den Patienten von Vorteil und für den Therapeuten eine Erweiterung seines Horizonts darstellen kann.

Dr. Dietrich Volkmer